Drift Bastards RB S13, BUILD-BLOG Part 2

In der ersten Ausgabe des RB S13 Build Blogs haben wir euch ganz an den Anfang geführt. Eine Grundbasis für ein zuverlässiges Driftauto wurde gelegt. Nun kann es direkt weitergehen.

Die erste große Baustelle war der Überrollkäfig. Die Wahl des richtigen Käfigs ist enorm wichtig. Das vorgeschriebene Reglement der Meisterschaften ist hierbei nicht zu vernachlässigen. Es macht also durchaus Sinn, sich zuerst zu überlegen, wo man genau mit dem Driftauto antreten möchte. Falls der Überrollkäfig nicht dem Reglement entspricht, welches die gewünschte Meisterschaft vorgibt, wird das Fahrzeug bei der technischen Abnahme nicht zugelassen. Da wir nun die Möglichkeit haben, einen Wagen so zu bauen, wie wir es wünschen, haben wir uns für die All-In-Variante entschieden. Wir möchten etwas bauen, das generell überall mitfahren könnte.

All-In bedeutet hierbei, ein Driftauto nach dem Reglement der Drift-Master-Europa-Meisterschaft oder Formula Drift Amerika zu bauen. Da diese beiden das Höchste der Gefühle in der Driftwelt sind, sollte ein solches Auto theoretisch überall antreten dürfen.

Da Formula Drift realistisch gesehen in weiter Ferne für uns ist (auch Pro2!), konzentrieren wir uns besser auf Europa und das Drift-Masters-Reglement. Drift-Masters hat einige Punkte von den Amerikanern übernommen, was uns das Leben etwas erleichtert. Es wird oft auf Vorgaben der FIA verwiesen.

Nachdem wir nun wissen, was in das Auto verbaut werden muss, kann die Suche nach einer passenden Sicherheitszelle losgehen.

Cybul Radical Solution aus Polen bietet genau das an, was wir benötigen. Es gibt verschiedene Anbieter von Sicherheitszellen, aber Cybul hat uns mit einem super Kundenservice und einer hohen Qualität überzeugt. Der Käfig wird in einzelnen Rohren geliefert, die bereits komplett zugeschnitten, gebogen und ausgesattelt sind. Das spart Zeit und Kopfschmerzen beim Zusammenschweißen.

Gesagt und getan… Nun geht es also ans Eingemachte!

Die Sicherheitszelle wurde bestellt, und nach Anlieferung ging es direkt an den Einbau.

Drift Bastards-Freund Marcel Gerco hat zusammen mit Janick den Brenner geschwungen, und nach zwei schlaflosen Wochenenden war der Käfig komplett eingeschweißt.

Verstärkungsbleche an den bekannten Schwachstellen der S13 wurden zugeschnitten, mit ‚Dimple Dies‘, einem Falzwerkzeug, um Blechversteifung zu erzeugen, versehen und danach angeschweißt. Auch hier wieder, um die Karosserie zwischen Spritzwand und Vorderachse-Dom stabiler und langlebiger zu machen.

Der nächste Schritt war eine Feuerwand zwischen Kofferraum und Fahrerzelle. Um das Gewicht des Autos besser aufteilen zu können, werden der Kühler und die Kraftstoffzelle im Heck verbaut. Um den Fahrer besser zu schützen, muss der Innenraum vor allen Flüssigkeiten abgeschottet werden.

In den kommenden Blogs werden wir noch weitere Komponenten verbauen. Aber dazu später mehr.

Wir haben mit unserem Bead Roller das Blech tiefgezogen. Dies ist eine weit verbreitete Methode, um ein dünnwandiges Blech zu bearbeiten. Ein dünnwandiges Blech kann so mehr Kräfte aufnehmen, und Geräusche werden minimiert. Ganz nebenbei sieht es auch noch saugut aus.

Als wir mit dem Bead Roller warmgelaufen waren, machten wir uns an den Getriebe- und Kardantunnel. Da wir definitiv nicht mehr das RB25-Getriebe verwenden möchten, benötigen wir etwas mehr Platz. Der eher kleine originale Getriebetunnel ist ein limitierender Faktor, wenn es um einen Getriebe-Umbau geht. In der roten S13 mussten wir ebenfalls Anpassungen vornehmen. Daraus haben wir gelernt und hier gleich alles rausgetrennt.

Bevor geschnitten wurde, haben wir genau vermessen und markiert. Eine originale RB25-Getriebeglocke diente als Kontrollwerkzeug, um sicherzustellen, dass alles genug Platz hat.

Das blaue Klebeband mit der schwarzen Linie ist das maximale Maß, das das DM-Reglement zulässt.

Maß A: Tunnelbreite max. 460 mm, Maß B: Mindestmaß von 260 mm zwischen der Unterseite der Windschutzscheibe und der Oberseite des Getriebetunnels, Maß D & C: max. Höhe und Breite des Kardantunnels von 260 mm.

Um zu verhindern, dass Teams mit viel Budget zu große Motoren verbauen, wird strikt limitiert, was genau entfernt werden darf. Das Ganze soll fair bleiben.

Mit Kartonpapier haben wir eine Schablone gebaut, um alles besser im Blick zu haben. Als alles gut aussah, wurde Blech bestellt und der Getriebetunnel hergestellt. Auch hier haben wir dem Blech ein Finish mit dem Bead-Roller verpasst, um den Tunnel so stabil wie möglich zu machen.

Immer wieder faszinierend, was man aus einem einfachen Blech machen kann.

Bevor es fertig eingebaut wurde, haben wir nochmals die Maße kontrolliert. Wir haben den S13-typischen Katalysator-Bump im Zuge der Umbauarbeiten mit entfernt. Dieser hat uns schon bei der roten S13 gestört. Aus diesem Grund haben wir gleich alles rausgeschnitten. Als das Blech am richtigen Platz war, wurde alles angeheftet..

Um mehr Bodenfreiheit für die Auspuffanlage zu erhalten, haben wir eine weitere Aussparung neben den Getriebetunnel gebaut. Der Vorteil an einem solchen Getriebetunnel ist nicht nur, dass ein physisch größeres Getriebe verbaut werden kann, sondern auch, dass mehr Platz für den Aus- und Einbau sowie für die Wartung vorhanden ist. Dies ist ein extrem wichtiger Punkt, da Zeit absolute Mangelware während eines Drift-Events ist.

Das Endresultat von einigen Tagen harter Arbeit.

Der fertige Tunnel ist uns wirklich gelungen, und das Endergebnis ist richtig geil geworden. Wir sind noch nicht sicher, welches Getriebe wir verbauen werden. Aus diesem Grund haben wir das Loch für den Schalthebel noch nicht ausgeschnitten.

Der bislang erreichte Fortschritt kann sich sehen lassen. Wir sind sehr happy mit allem, was bereits an der Karosserie bearbeitet wurde.

Im nächsten Blog haben wir einen Garage-Umzug hinter uns und gehen mit neuer Motivation an die Motor-, Fahrersitz- und Pedal-Positionierung.

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Warenkorb
Select your currency
CHF Schweizer Franken
EUR Euro
Nach oben scrollen